Hypochonder

Wer kennt ihn nicht, den eingebildeten Kranken? Er ist auch als Hypochonder bekannt. Er beobachtet seinen Körper genausten und legt jede Regung und jedes Unwohlsein auf die Goldwaage. Warum? Er hat fürchterliche Angst vor Krankheiten. Viele Hypochonder haben sogar Hemmungen, Menschen mit einer Krebserkrankung die Hand zu geben. Für die Umwelt des Hypochonders ist dieses Verhalten sehr anstrengend. Viele ziehen sich zurück und wollen sich von den Endlosdiskussionen fern halten. Denn Einsicht ist bei einem eingebildeten Kranken nicht zu erwarten. Auch Therapieformen gibt es nicht, um eine endgültige Heilung der Hypochondrie herbei zu führen. Durch die Ablehnung, die der Hypochonder durch sein Umfeld erfährt, gerät er in Isolation. Dadurch bedingt hat er noch wesentlich mehr Zeit, sich mit Krankheiten auseinander zu setzen. Je mehr das Internet Einzug in sämtliche Haushalte gehalten hat, desto einfacher wird es für den Hypochonder, sich mit Krankheiten auseinander zu setzen, ihre Symptome nachzulesen und ihre Auswirkungen zu studieren. Es sind kaum Grenzen gesetzt, was die Art der Krankheiten und deren Verlauf angeht. Somit wird jede Erkältung zur Schweinegrippe und jede Art von Bauchschmerzen zum ersten Anzeichen von AIDS oder Krebs. Aber durch die Isolation ist auch die realistische Gefahr gegeben, in eine Depression zu rutschen. Dafür gibt es natürlich Therapien, aber meist findet der Hypochonder nicht den Weg zum Arzt oder Therapeuten, weil er auch da schon Ablehnung und Unverständnis erfahren hat. Nicht selten nehmen so leichte Depressionen ein enormes Ausmaß an, die der Hypochonder nicht mehr alleine bewältigen kann.

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