Paradoxe Intention

Die paradoxe Intention ist eigentlich die extra herbeigeführte Verstärkung von Symptomen. Die paradoxe Intention, auch oft fälschlicher Weise als paradoxe Intervention bezeichnet, wird seit den 70ger Jahren vor allem in der Verhaltenstherapie angewandt. Heute ist ihr Einsatz nur noch selten, da eine Kontrolle dieser Manipulation sehr schwierig ist. Bei der paradoxen Intention in der Verhaltenstherapie wird die sogenannte Symptomverschreibung angewendet. Dies wird am besten an einem Beispiel deutlich: Kommt jemand zu einem Therapeuten wegen Einschlafstörungen, so “verschreibt” der Therapeut dem Patienten, dass er solange wach bleiben soll, wie er kann. In den meisten Fällen schlafen die Patienten innerhalb von 10 Minuten ein, wo sie sonst über Stunden keinen Schlaf gefunden haben. Grundsätzliches Ziel bei der paradoxen Intention ist es, dass der Patient sein Verhalten nicht mehr bekämpft, sondern das er es weiter auslebt und sogar noch steigert. Durch die paradoxe Verhaltensweise des Menschen kann man in vielen Fällen davon ausgehen, dass das Symptom über kurz oder lang ganz verschwindet. Man bekämpft quasi Feuer mit Feuer. Das ganze Prinzip ist allerdings auf Bewusstsein aufgebaut. Ist der Patient sich seiner Symptome oder deren Übertreibung nicht bewusst, funktioniert das Ganze nicht. Übrigens kann man die paradoxe Intention auch sehr gut bei Prüfungsangst anwenden. Hierzu versucht man sich bewusst zu werden, wie dumm man wirklich ist und welche Zumutung das sein muss, unsere Klausur zu korrigieren. Vielen ist dann schnell klar, dass sie gar nicht dumm sind und die Prüfungsangst schwindet. In diesem Fall sollte man aber anmerken, dass eine paradoxe Intention nur mit Humor funktioniert. Denn nur wer über sich selber lachen kann, ist am Ende der Gewinner der paradoxen Intention.

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