Wissen für Kinder

Wissen für Kinder und wie zerbrechlich sind Babys?
Wenn man sich überlegt, durch welchen engen Tunnel sich ein Baby bei der Geburt kämpft, sieht man, dass Babys ziemlich robust sind. Schließlich übersteht ein Baby abgesehen von ein paar Beulen und Schrammen unbeschadet diese Situation, was im Umkehrschluss bedeutet, dass Babys nicht allzu zerbrechlich sein können. Das ist Wissen für Kinder.
Auch wenn Babys winzig sind und mit ihren im Durchschnitt 3 ½ Kilo in eine große Männerhand passen, muss man sie nicht in Watte packen, auch wenn sie hilflos sind, mit den Ärmchen und Beinchen rudern sowie selbst im Liegen schnell das Gleichgewicht verlieren. Auch das ist Wissen für Kinder.
Bianca Rettenmaier weiß, dass sich Mütter und Väter zu Beginn ein wenig vor ihrer eigenen Kraft fürchten. Dabei wird die Kinder-Physiotherapeutin aus München immer wieder gefragt, wie vorsichtig man sein müsse und wie fest man überhaupt zufassen dürfe. Ihre Antwort ist ganz klar, und besagt, dass man Babys nicht wie rohe Eier behandeln sollte. Schließlich sind diese Wesen stabiler als man denkt. Hier hilft Wissen für Kinder.
Das gilt beispielsweise für die Knochen der Babys. Diese sind weitaus elastischer und flexibler als bei Erwachsenen. Dr. Karl Kugler, Kinder und Jugendarzt in München sagt, dass viele Knochen beim Baby genau genommen noch gar keine Knochen seien. Am Anfang sei dies noch knorpelartiges Gewebe, das erst nach und nach durch Benutzung mineralisiert und ausgehärtet wird. Dem ist auch geschuldet, dass Babys Knochen auf Röntgenbildern kaum zu sehen sind. Nur im Ultraschall kann man diese eindeutig erkennen. Auch das ist Wissen für Kinder.
Wenn man beim Überstülpen des Bodys aus Versehen das Händchen des Babys etwas ruppiger anlangt oder am Ärmchen zieht, macht dies dem Baby nicht allzu viel aus. Dies sei zwar für das Baby natürlich nicht besonders schön, sagt Bianca Rettenmaier, aber passieren könne in der Regel nichts.
Fakt ist, dass man die Samthandschuhe ausziehen solle. Babys würden es viel lieber mögen, wenn man sie klar und deutlich anfasst. Dies weiß die Baby-Therapeutin aus eigener Erfahrung ihrer Praxis. Ein kleiner Griff, der Sicherheit gibt, sei besser als das Baby unsicher und weich anzufassen. Rettenmaier ist davon überzeugt, dass jede Berührung für das Baby eine wichtige Information sei, ihm zeige: ich halte dich, denn ich bin für dich da. Und dabei sei es umso besser, je deutlicher das Baby dies zu spüren bekomme. Man sollte den Mut aufbringen, da beherzt zuzupacken. Dies ist auch Wissen für Kinder.
Der Kopf ist beim Baby natürlich eine ganz sensible Stelle. Schließlich wackelt er in den ersten Lebenswochen noch ganz schön von rechts nach links. Dies ist dadurch zu erklären, dass der Kopf etwa ein Drittel des Körpergewichtes trägt. Da Wirbelsäule und Muskeln noch nicht so gut trainiert sind, können Sie den Kopf kaum stabil halten.
Deshalb ist es wichtig, dass man beim Nehmen des Babys den Kopf immer unterstützt. Bianca Rettenmaier sagt, dass man das Baby am besten über die Seite nehme, so dass es den Kopf besser mitnehmen könne. Dabei reiche es völlig aus, wenn man den Kopf mit Daumen und Finger im Nacken leicht hält. Was die meisten Eltern ohnehin aus der Intuition heraus richtig machen, gilt grundsätzlich: denn es ist umso besser, je näher am Rumpf man das Baby aufnimmt. Wenn man das Baby unter den Achseln anhebt, anstatt es an den Händen zu ziehen, ist der Hebel kürzer. Dadurch wird die Belastung reduziert. Wenn es bäuchlings über der Schulter von Mama oder Papa liegt, hat man das Baby am besten im Griff. Dies ist auch Wissen für Kinder.
Ihren Kopf alleine zu halten, haben Babys schon mit etwa acht bis neun Wochen gelernt. Nach und nach können sich die Eltern dann mit ihren Hilfestellungen zurücknehmen.
Sensibel ist auch die Fontanelle. An dieser offene Stelle, welche Eltern mit besonders viel Vorsicht behandeln, treffen die Schädelplatten aufeinander. Dr. Kugler sagt, dass die Eltern dies ganz intuitiv machten. Ihm sei in 20 Jahren Praxiserfahrung noch keine Situation unterkommen, bei denen sich ein Kind an der Fontanelle verletzt habe. Auch das ist Wissen für Kinder. Im Umkehrschluss heißt das, dass die Fontanelle zwar sehr schützenswert ist, ihr aber normalerweise nichts passiert.
Auf der anderen Seite sind Babys ziemlich empfindlich, aber nicht im Sinne von zerbrechlich. Eher in der Definition von schutzbedürftig. Schließlich ist die psychische Verfassung des Babys ziemlich fragil, auch wenn es äußerlich noch so robust sein mag. Dr. Kugler sagt, dass die ersten drei Lebensmonate durch ein Kind wahnsinnig anstrengend seien. In dieser Zeit muss das Baby halbwegs lernen, die vielen Reize einzuordnen. Schließlich ist für Babys auf der Welt alles neu: Kälte, Geräusche oder Menschen. Wenn es zu einer Reizüberflutung kommt, kann dies leicht zu einer Überforderung der Babys führen. Deshalb sollte man die Babys im Hinblick darauf ganz besonders sensibel behandeln. Zum Beispiel sollte man nicht länger als eine Stunde am Tag spazieren gehen. Und wenn möglich auf Wald- oder Feldwegen beziehungsweise in kleinen Nebenstraßen, die nicht so stark frequentiert sind. Schließlich ist dort nicht so viel los. Außerdem sollten sie das TV-Gerät oder das Radio nur dann anmachen, wenn sie wirklich zusehen beziehungsweise Rundfunk hören. Über gedämpfte Geräusche freut sich das Baby ansonsten am meisten, da ist diese aus dem Mutterleib kennt. Auch dies ist Wissen für Kinder.
In den ersten Monaten sind fünf, sechs neue Gesichter für das Baby ausreichend. Und bei Onkel, Tanten und Großeltern hat man diese schnell zusammen. Nach Möglichkeit dürfen alle anderen dann ab dem vierten Lebensmonat ihre Bekanntschaft mit dem Baby machen.
Babys fühlen sich schnell verloren, weshalb man ihnen Halt geben sollte. Enge sind sie aus dem Mutterleib gewohnt. Die Weite der Welt verunsichert sie erst einmal. Babys geht es umso besser, je mehr Begrenzung sie als Neugeborene erfahren. Ein Tragetuch, eine kleine Wiege oder ein zu weiter Schlafsack geben ihm bei beispielsweise Halt.
Neugeborene sind absolut untauglich für Urlaube, Kneipenbesuche oder Shopping. Den meisten Müttern geht es ähnlich, das hat die Natur dahingehend eingerichtet. Schließlich wird es als strapaziös empfunden, was vor der Geburt noch riesige Freude gemacht hat. Ohne schlechtes Gewissen können Mütter und Väter diesem Gefühl nachgeben und zuhause einmal die Seele baumeln lassen.
Das ist Wissen für Kinder.