Qualitätskriterium: Prozessqualität im Coaching

Zu beantwortende hauptsächliche Frage ist hier:
Wie gestaltet sich der Ablauf eines gut begründeten Coachings?

  • Zu klärende Punkte im ersten Gespräch zwischen Coach und Klient ist die Besprechung des zum Coachingwunsch führenden Anliegens, das Erklären des zugrunde liegenden Problems, eine konkrete Schilderung der vorliegenden Situation, eine genaue Beschreibung des gewünschten Zieles, eine Abklärung der Erwartungshaltung seitens des Klienten und ein Klären der mit einem Tabu belegten Zonen.
  • Genaue Schilderung der vorliegenden Probleme. Dabei sollten jedoch keine voreiligen Lösungsvorschläge gemacht werden.
  • Der Coach sollte kritisch hinterleuchten, ob die Beratungsvariante des Coachings für den Klienten die richtige Variante darstellt und ob er mit seiner Person der für diesen Klienten geeignete Coach ist. Um diese Fragestellung beantworten zu können, ist eine Berücksichtigung der folgenden Punkte hilfreich. Um welches Begehren handelt es sich? Sind beim Klienten alle vorauszusetzenden Gegebenheiten und Anforderungen erfüllt? Reichen die eigenen Fähigkeiten als Coach aus, um dem Klienten in der Beratung weiterzuhelfen? Ist eine gute Beziehung zwischen Klient und Coach möglich? Welche Voraussetzungen bringt das Unternehmen des Klienten in den Coachingprozess mit ein?
  • Eine ausreichende Durchschaubarkeit bezüglich der fachlich sehr guten Ausbildung des Coachs ist wichtig. Hierzu sind Kriterien wie zum Beispiel das Menschenbild, die Theorie bezogene Basis, das Wertesystem und die dem Coach eigene Definition des Begriffes Coaching von Bedeutung.
  • Es muss eine ausreichende Durchschaubarkeit, bezogen auf die geplante Art und Weise des Vorgehens, vorhanden sein. Hierfür wichtig sind eine gute Verständigung über die Intensität der Arbeit und eine Klärung der vom Coach an den Klienten gestellten Anforderungen unter zu Hilfenahme von Beispielen.
  • Ein Vertrag auf formeller und psychologisch gestalteter Ebene wird geschlossen der festlegt, welches die vereinbarten Regeln für das Coaching sind, dass eine Verschwiegenheitspflicht besteht und welche Honorarforderungen seitens des Coachs auf den Klienten zukommen.
  • Weiter müssen Absprachen getroffen werden welche regeln, wie das Vorgehen aussieht, wenn das Coaching abgebrochen wird oder wenn das Coaching von vorneherein abgesagt wird.
  • Es wird festgelegt, wie die Vertretung der Interessen aussehen soll und in welcher Form die Erstattung von Berichten erfolgen soll.
  • Nachdem über diese Punkte informiert wurde, wird darüber verhandelt, wie lange das Coaching dauern soll, wie viele Stunden es insgesamt umfassen soll und mit welcher Intensität diese Stunden stattfinden sollen. Auch die Zeitspanne, welche eine Coachingeinheit umfasst, wird besprochen.
  • Nach der Verhandlung über diese Themen wird der genaue zeitliche Rahmen festgeschrieben.
  • Nun erfolgt ein durch den Coach begleiteter Besuch am Arbeitsplatz des Klienten.
  • Der Coach erklärt dem Klienten konkret, welche Grenzen die Beratungsform des Coachings setzt und was das für ihn bedeutet.
  • Absprache eines Zeitfensters zwischen den einzelnen Coachingstunden, um eine Übertragung der gelernten Dinge zu ermöglichen.
  • Deutliches Herausarbeiten des gewünschten und wichtigen Mitspracherechts des Klienten.
  • Ein durchschaubar machen und konkretisieren von Methoden.
  • Stützende Maßnahmen auswählen, welche mit den gelebten Erfahrungen der anvisierten Gruppe in Einklang stehen.
  • Flexibles Vorgehen im Bereich des Coachings.
  • Der Einsatz von verschiedenen Methoden mit einem Fokus auf Themen wie die Person des Klienten, von ihm eventuell abgelehnte Dinge und von ihm unter Umständen bevorzugte Dinge. Außerdem sollte die Verwendung dieser Methoden sich am Ziel, am Problem, der Situation, der Wirkung und der Zeit orientieren.
  • Der Einsatz von zwischenzeitlichen Ergebnisüberprüfungen zum Zwecke der Evaluation mit der Fragestellung: Wo stehen wir zurzeit?
  • Eine abschließende Evaluation, zur Ergebniskontrolle mit der Fragestellung: Welchen Erfolg hat das Coaching gehabt und wo stehen wir jetzt im Gegensatz zum Ausgangsstandpunkt?

Über die meisten der aufgeführten Punkte kann man in der Regel in einem ersten Gespräch Einigkeit erzielen. Die hierfür benötigte Zeit dürfte sich in einem Rahmen von etwa 1-2 Stunden bewegen. Eine Prozessqualität, welche sich sehr fachlich qualifiziert darstellt, ist also auch vom zeitlichen Rahmen her in ein Coaching einzubringen.