Um mit dem Thema Kindererziehung zurecht zu kommen, sollten Sie sich als Erstes von dem Gedanken befreien, dass es perfekte Kinder oder perfekte Eltern gibt. Kinder machen genauso Fehler wie Eltern. Auch wenn sich das banal anhört, machen sich viele Eltern Vorwürfe, dass sie selbst oder ihr Kind nicht perfekt sind. Wie oft denken Eltern: Warum ist mein Kind so langsam? Warum kann es noch nicht laufen? Warum haut es immer? Man könnte diese Liste unendlich vorsetzen. Wenn Eltern jetzt einen “Fehler” bei ihrem Kind entdecken, versuchen sie, diesen Fehler auszumerzen und das Kind zu ändern. Gelingt den Eltern das jetzt nicht unmittelbar, reagieren viele verunsichert und oftmals kopflos. Insbesonders nicht veränderte Aggressionen lösen bei Eltern regelrechte Ängste aus. Am Besten ist es natürlich, von vorneherein nicht zu hohe Erwartungen an sich selbst und an das Kind zu stellen. Um ein eingeschleiftes Verhalten zu ändern, ist es wichtig, keine plötzlichen Veränderungen zu erhoffen. Das ganze System der zu erarbeitenden Veränderungen baut auf das Alter des Kindes und damit auf seinem Entwicklungsstand und seine Fähigkeiten auf. Die Persönlichkeit und die damit verbundenen Möglichkeiten sollten dabei den absoluten Vorrang haben. Oftmals wird das Bauchgefühl der Eltern außen vor gelassen. Vertrauen Sie auf Ihren Bauch. Sie kennen Ihr Kind am besten.
Um erfolgreich Veränderungen zu erwirken, sollten Sie immer nur ein Problem angehen, damit keine Überforderung auf beiden Seiten entsteht. Verschaffen Sie sich also erst mal einen Überblick von den Verhaltensweisen, die öfter und die seltener vorkommen sollen. Es hat sich auch als sinnvoll gezeigt, mit kleineren Problemen anzufangen, damit Sie und Ihr Kind einen Erfolg verbuchen können. Das gibt Auftrieb! Auch hier gilt der Leitsatz: Wenig ist besser als gar nichts. Konsequenz ist aber unbedingt notwendig, damit das Kind weiß, dass Sie das meinen, was Sie sagen und das Sie das sagen, was Sie meinen! Um sich selbst den Erfolg vor Augen zu führen, sollten Sie sich die positiven Veränderungen notieren und so messbar machen. Eine positive Grundeinstellung ist auch enorm wichtig. Teilen Sie Ihrem Kind mit, welchen Dinge Sie in Zukunft gemeinsam mit ihm ändern wollen. Aber achten Sie dabei auf die positive Grundstimmung. Lassen Sie Drohungen weg und zeigen Sie Ihrem Kind, wie sehr es von Ihnen geliebt wird! Dann wird für Sie und Ihr Kind das Thema Kindererziehung kein Thema mehr sein.