Immer wieder werden Stimmen laut, dass eine Behandlung von ADS / ADHS Betroffenen durch eine Diät möglich ist. Vor allem eine Verminderung der Zuckeraufnahme wird hier diskutiert. Es kann jedoch deutlich in Frage gestellt werden, ob hier ein Behandlungsansatz für ADS / ADHS liegt. Sicher gibt es Beobachtungen, bei denen eine Umstellung der Ernährung vorteilhafte Veränderungen mit sich brachte. Allerdings stellt sich an dieser Stelle klar die Frage, ob diese Veränderungen nicht auch bei nicht ADS / ADHS Betroffenen mit dem gleichen Ernährungsstatus eingetreten wären. Farbstoffe, Konservierungsmittel, künstliche Aromen und ein zuviel an Zucker schaden schließlich nicht nur einem ADS / ADHS Betroffenen, sondern jedem Organismus. Natürlich profitiert auch ein ADS / ADHS Betroffenen von einer gesünderen Ernährung. Das heißt jedoch nicht automatisch, dass man das ADS / ADHS auf diesem Wege wirksam behandeln kann. Schließlich liegt beim ADS / ADHS eine Veränderung im Bereich des Hirnstoffwechsels vor. Es wäre schon recht vermessen zu glauben, dass man den Hirnstoffwechsel einzig durch eine andere Ernährung in den Griff bekommen kann.
Natürlich gibt es betroffene Familien, die berichten, dass eine Ernährungsumstellung beim Kind den gewünschten Erfolg brachte. Gerade in leichter ausgeprägten Fällen, welche ohnehin ohne eine Medikation und nur mit der Unterstützung von Therapien das Erscheinungsbild des ADS / ADHS in den Griff bekommen, kann eine gesündere Ernährung durchaus positiv wirken. Allerdings ist gesunde und ausgewogene Ernährung für jeden gut. Stark ausgeprägte Fälle des ADS / ADHS wird man auf diesem Weg nicht nachhaltig so stark beeinflussen können, dass eine Diät alleine das Erscheinungsbild des ADS / ADHS verschwinden lässt oder gar heilt. Gerade bei einer Diät gilt zu beachten, dass es nicht in wichtigen Bereichen zu einer Mangelernährung kommt. Positiv wirkt sich bei einer Diät sicher auch die höhere Aufmerksamkeit für das betroffene Kind aus. Schließlich wird speziell gekocht, es wird aufgepasst, was das Kind zu sich nimmt und es erhält über diese Schiene gesonderte Zuwendung. Das betroffene Kind genießt dieses und reagiert durchaus positiv hierauf. Hier ist Vorsicht geboten, um nicht die Möglichkeit von Machtspielen seitens des Kindes einzuräumen. Ein möglichst normaler Umgang mit ADS / ADHS Betroffenen ist äußerst wichtig.
Es ist natürlich auch schon beobachtet worden, dass ein Kind auf ein Übermaß an Süßigkeiten, süßen Getränken, aber auch Stoffen wie Zimt oder Eukalyptus besonders aufgedreht und “hyperaktiv” wirkt. Jedoch ist die Ursache hierfür ganz klar nicht in der ADS / ADHS Erkrankung zu suchen. Zuviel ist nun mal zuviel, egal ob das Kind ADS / ADHS hat oder nicht. Das hyperaktive Kind mit einer ohnehin schon recht ausgeprägten Grundaktivität schießt hier nur mal wieder wesentlich deutlicher über das Ziel hinaus, als andere Kinder. Da es schon als hyperaktiv bekannt ist, fällt es natürlich in solchen Situationen deutlicher auf als andere, die durch den Genuss des gleichen Lebensmittels zwar auch aktiver sind als sonst, aber eben nicht in so ausgeprägten Maße wie das von Hause aus schon hyperaktive Kind.
Selbstverständlich sollten ADS / ADHS Betroffene Lebensmittel meiden, welche bei ihnen ein überschießen der Hyperaktivität zur Folge haben. Diese Lebensmittel variieren von einem Betroffenen zum anderen. Hier muss einfach genau hingeschaut werden und im Bedarfsfall das entsprechende Lebensmittel reduziert oder aber auch ganz gestrichen werden. In den meisten Fällen wird die Reduktion der Aufnahme dieses bestimmten Lebensmittels reichen. Meist ist die Menge ausschlaggebend.