Lässt die Wirkung des Stimulantienpräparats nach, so beobachtet man häufig den so genannten “Rebound”. Das bedeutet, dass mit abfallender Dosis nicht nur ein Zurückfallen in Hyperaktivität, sondern ein regelrechtes Überschäumen zu beobachten ist. Das Kind / der Jugendliche ist noch lebhafter als vor der Einnahme des Medikamentes. Hier lässt sich mit gezieltem Verhaltenstraining entgegenwirken. Wichtig ist nur, dass dieser Rebound nicht in der Schule oder bei den Hausaufgaben eintritt. Die eingestellte Dosis sollte diesen Bereich abdecken. Personen, die sich zu dem Zeitpunkt des täglichen Rebound mit dem ADS /ADHS Kind / Jugendlichen beschäftigen, sollten unbedingt über diese Tatsache und Möglichkeiten des Abschwächens informiert sein. So werden Missverständnisse (“warum dreht der denn immer hier und jetzt durch?”) vermieden. Kompensieren lässt sich der Rebound durch Sport und sinnvolle körperliche Aktivität ( “hilfst du mir heute im Garten?”) oder ähnliches. Wildes und ungehemmtes Herumtoben mit dem Ziel des Auspowerns hat genau die gegenteilige Wirkung. Wer schon einmal versucht hat, einADHS Kind “auszupowern”, wird festgestellt haben, dass er selbst ausgepowert am Boden lag, während das ADHS Kind sprichwörtlich auf ihm herumhüpfte und fragte, warum man denn nicht weiter macht.