Lob in der Kindererziehung

Kinder wollen unsere Aufmerksamkeit. Leider ist es in vielen Familien heute so, dass die Kinder negative Aufmerksamkeit bekommen. Wenn sie etwas falsch machen oder nicht gut genug machen, wird geschimpft und gewettert. Wenn etwas aber gut läuft, wird es als gegeben hingenommen und nicht weiter kommentierte. Stellen Sie sich das Mal im Alltag im Berufsleben vor. Sie erledigen Ihre Arbeit schnell und gut und vom Chef gibt des dazu nie einem Kommentar. Wenn Sie allerdings mal einen Fehler machen oder etwas länger für eine Sache brauchen, wird getobt und kritisiert. Sind Sie dann noch motiviert, gute Arbeit zu leisten? Sie wird ja doch nicht gewürdigt. Schenken Sie Ihrem Kind also positive Aufmerksamkeit und loben Sie es, wenn es etwas gut gemacht hat. Durch das positive Feedback ist das Kind nicht nur bemüht, noch mehr von dieser positiven Aufmerksamkeit zu bekommen, sondern sein Selbstbewusstsein wird ebenfalls gestärkt, denn es weiß ja jetzt, dass es etwas gut kann. Sie sollten sich aber bei einem Lob auf die Tätigkeit oder das Verhalten und nicht auf die Persönlichkeit des Kindes beziehen. Hat Ihr Kind beispielsweise seine Schuhe zügig angezogen, wäre das richte Lob: “Toll, dass du deine Schuhe so schnell angezogen hast!” und nicht “Du bist aber ein lieber Junge!” Das Kind kann sein Verhalten nicht zu dem Satz … du bist aber ein lieber Junge … in Verbindung bringen. Das Kind muss von Ihnen wirklich hören, was es gut gemacht hat. Dabei ist es auch wichtig, dass das Kind auf bestimmte Situationen und Verhaltensweisen angesprochen wird. Je allgemeiner Sie das Lob funktionieren, desto weniger wird bei dem Kind davon ankommen.

Viele denken jetzt vielleicht, dass das doch einfach ist. Aber man kann erstaunt sein, wie vielen Eltern nichts Positives über Ihr Kind einfällt. Sollten Sie auch diese Schwierigkeit haben, fangen Sie an, ein Tagebuch über positives Verhalten Ihres Kindes zu schreiben. Besprechen Sie am Ende des Tages Ihre Eintragungen mit Ihrem Kind und vielleicht kann Ihr Kind diese Liste noch mit Dingen ergänzen, die Ihnen gar nicht aufgefallen sind.

Aber auch Lob muss dem Alter angepasst werden. Je kleiner das Kind ist, desto wichtiger ist das Lob durch Körperkontakt. Eine Umarmung, ein Kuss oder ein Streicheln über den Kopf ist da wesentlich effektiver als 1000 Worte. Je älter die Kinder werden, je verbaler kann man mit Lob umgehen. Da reicht auch oft der Daumen nach oben. Aber auch hier ist die Eintönigkeit tödlich. Mal ein Zettel auf dem Frühstücksteller oder in der Schultasche sorgen für Abwechslung. Das ist aber nur bei Schulkindern möglich. Bei kleinen Kindern sollte man sofort loben und ihm gleichzeitig seine Liebe und bedingungslose Akzeptanz zeigen. So wird die Kindererziehung irgend wann zum Kinderspiel.