Jeder kennt den Begriff des Mentors, insbesondere aus Rechtsanwaltspraxen und Ähnlichem. Gemeint ist hier die Beziehung zwischen einem neuen Mitarbeiter und einem alt eingesessenen Mitarbeiter. Der erfahrene Mitarbeiter arbeitet den jungen neuen Kollegen ein und unterstützt diesen mit Ratschlägen in Bezug auf vorhandene Organisationsstrukturen und Riten in dem Unternehmen. Somit dient das Mentoring dazu, den Eintritt in ein Unternehmen zu erleichtern und somit wertvolle Energien des neuen Mitarbeiters direkt zu nutzen.
Hier wird aber auch deutlich, dass es sich beim Mentoring nicht um ein partnerschaftliches Gleichgewicht handelt, sondern der neue Mitarbeiter steht weit unter dem alten Mitarbeiter. Im Gegensatz zum Coaching kann hier auch nicht von Neutralität die Rede sein, da immer die Interessen des Unternehmens im Vordergrund stehen. Persönliche Belange werden oftmals außer Acht gelassen, auch wenn diese im Zusammenhang mit Problematiken in dem Unternehmen stehen könnten.
Die Unabhängigkeit des Coachee ist beim Mentoring nicht als Ziel definiert. Die beratende Tätigkeit des Mentors ist zeitlich nicht begrenzt und auch die Freiwilligkeit ist nicht immer Grundvoraussetzung.
Grundsätzlich kann man als Unterschied zwischen Coaching und Mentoring festhalten, dass beim Coaching der Coachee und dessen Persönlichkeit im Vordergrund stehen und beim Mentoring das Unternehmen die vorderste Position einnimmt.