Bei AD(H)S Betroffenen liegt eine Stoffwechselstörung im Frontalhirn zugrunde. Dieses hört sich erschreckend an, bedeutet aber im Grunde nichts anderes, als dass der Stoffwechsel im Bereich des Noradrenalins und des Dopamins bei ADS/ADHS Betroffenen vermindert ist. Diese Botenstoffe sind jedoch für den Informationsaustausch zwischen den Synapsen verantwortlich. Stehen sie, wie beim ADS/ADHS nicht in ausreichender Menge zur Verfügung ist dieser Austausch gestört oder aber nicht möglich, was wiederum für mehr Konzentrationsfähigkeit zum Lösen von Aufgaben erfordert. Da diese Konzentration aber gestört wird durch den nicht ausreichend stattfindenden Stoffwechsel, ermüdet der ADS/ADHS Betroffene zunehmend und er gerät in eine regelrechte negativ Spirale. Versucht man einem Kind diese Zusammenhänge zu erklären, so ist es mit diesen Informationen natürlich völlig überfordert.
Bewährt hat sich an dieser Stelle folgendes Beispiel, um vor allem ADS/ADHS Kindern das Verständnis zu erleichtern:
Stelle dir vor alle deine Gedanken und Ideen sind wichtige Pakete in einer Postzentrale. Sie werden unbedingt benötigt um wichtige Aufgaben auszuführen. Die sogenannten Botenstoffe in deinem Gehirn kannst du dir als Postbote vorstellen, der nun diese Pakete an die richtige Stelle befördern und abgeben muss. Diese Empfangsstellen entsprechen im Gehirn den Synapsen. Nun sind aber zu viele der Postboten im Urlaub und die Pakete können nicht zugestellt werden. Folglich können die wichtigen Aufgaben nicht erledigt werden, obwohl sehr gute Ideen und Gedanken zur Verfügung stehen.
So oder ähnlich kann man dem Kind klarmachen, dass es nicht “einfach dumm” ist. Die guten Ansätze, Ideen und Antworten sind da! Nur ist der Informationsfluss gestört. Die ADS / ADHS Betroffenen sind weder dumm, noch faul, noch störrisch. Gerade betroffene Kinder brauchen daher positiven Zuspruch, denn sie wollen den Erwartungen entsprechen und es muss ihnen klargemacht werden, dass man sich dessen bewusst ist. Nur so kann verhindert werden, dass die ADS / ADHS Betroffenen an sich zweifeln und somit auch das letzte bisschen Selbstbewusstsein verlieren.